Welches CMS oder HTML für was?

Eine häufige Frage in vielen Foren, daher eine kleine Empfehlung zur Auswahl des richtigen CMS, denn oft reicht ein Template-Parser wie Twig oder Smarty aus!

Inhalt

Vorwort

Planen Sie einen Webauftritt, dann haben Sie die Qual der Wahl. Dieser Beitrag soll Ihnen helfen das richtige System für Ihre Webseiten zu finden.

Dieser Beitrag soll für Sie klären, welches (CMS) System für Ihren Webauftritt ideal geeignet ist. Er ist technisch systematisch aufgebaut und startet bei der einfachsten, leichtesten und sichersten Variante für das Erstellen von Weseiten und er endet in großen CMS Systemen wie WordPress oder Joomla, die einfach zu bedienen sind, tolle Layouts bieten aber auch gleichsam komplex und anfällig gegen Hacker Angriffe sind. Auf dem Weg vom kleinen System zum großen CMS liegt für Sie die Lösung - Sie müssen sie nur finden. Am Ende des Beitrags finden Sie ganz konkrete Empfehlungen.

Pure HTML

Die Entwicklung purer HTML-Dateien mit Hilfe eines Editors oder einer Applikation, ist die Basiskategorie, da in diesem Bereich die geringsten Anforderungen gestellt werden, jedoch der Aufwand je nach Umfang Ihrer Seiten recht hoch sein kann.

Sinnvoll ist die Entwicklung einzelner HTML-Dateien dann, wenn Ihre Webseite nur eine oder zwei (wenige) Seiten umfasst, meist sind dies einfache Kontakt-Seiten und Displays zu Ihnen, dem Projekt oder einem Unternehmen. Solche Webauftritte enthalten meiste fest vorgegebene Links, keine Interaktion mit dem Leser oder ähnliches. Nachteilig ist, Sie müssen sämtliche Arbeiten zum Layouting, Coding, Writing, SEO und Hosting selbst erledigen.

Noch wichtiger in den Zeiten mobiler Endgeräte, müssen Sie auch für ein responsives Design sorgen, da solche Seiten von Suchmaschinen im Ranking besser bewertet werden als klassische PC-Monitor Webseiten.

Der Anspruch an Ihr Können als Webseitenentwickler ist sehr klein. Sie können viele Beispiele aus dem Internet kopieren und bedenkenlos verwenden. Programmierkenntnisse sind nicht erforderlich ebenso wenig wie eine SQL-Datenbank und Sie können keinen Schaden anrichten wenn Sie einen HTML-Befehl falsch schreiben.

CSS-Framework

Möchten Sie das Thema Layouting aus dem vorangegangenen Abschnitt los werden, dann können Sie ein so genanntes CSS-Framework einbinden. Mit solchen meist kostenlosen Frameworks können Sie sich viel stärker auf das Texten und das Entwickeln der HTML-Seiten konzentrieren. Die Projekte GetBootstrap.com oder UIkit.com bieten solche Frameworks und fertige Stylesheets für Sie an.

Der große Vorteil solcher Frameworks ist, Sie müssen sich nicht mehr um die Darstellbarkeit auf unterschiedlichen Endgeräten wie Smartphones oder PC-Monitoren kömmern, dies erledigen ab sofort ausgereifte CSS-Sheets für Sie. Darüber hinaus haben Sie nun auch die Freiheit den Inhalt moderner zu gestalten, arbeiten Sie zum Beispiel mit verschiedenen Spalten, Headern, Slideshows, Dialogfenstern und anderen modernen GUI-Elementen die sich im Internet als Standard etabliert haben.

Template-Engine (Smarty)

Die so genannten Template Engines sind die nächste Evolutionsstufe in der Entwicklung eigener Webseiten. Template-Engines eignen sich besonders dann wenn Sie noch auf große CMS wie WordPress oder Joomla verzichten möchten aber dennoch modernen Content, bestehend aus mehr als nur zwei, drei Seiten, erzeugen wollen der einfach und ohne SQL-Datenbank zu pflegen ist, meist reicht ein FTP-Client aus.

Mit Template-Engines trennen Sie den Beitragstext vom HTML-Layout ab, das hat große Vorteile, denn Sie müssen sich bei vielen HTML-Seiten nun nicht mehr explizit um das Design kümmern. Zukünftig legen Sie wenige Templates (HTML-Vorlagen) an und die Template-Engine bestückt diese HTML-Vorlagen zur Laufzeit mit Ihrem Text bzw. Content.

Idealer Weise lassen sich diese Engines mit den zuvor erwähnten CSS-Frameworks koppeln und Sie erhalten wirklich toll aussehende Webseiten die einfach und ohne SQL-Datenbank zu pflegen sind.

Allerdings ist es nicht ganz unerheblich zu erwähnen, das Sie sich mit der PHP Sprachsyntax etwas auseinandersetzen müssen aber keine Sorge, Sie müssen nicht zum Programmierer werden, einfache Copy&Paste Arbeiten führen Sie bereits zum Ziel, denn beispielsweise die Template-Engine Smarty ist excellent auf deutsch beschrieben und Sie können viele Beispiele der dortigen Dokumentation für Ihre Seiten prolemlos übernehmen.

Template-Engines beschleunigen Ihre Arbeit an Webseiten und deren Content deutlich, das Augenmerk fällt zunehmend auf die Erstellung von Inhalten für Ihre Seiten und weniger auf das Coding bzw. Layouting. Es entsteht nur einmaliger Aufwand bei der Erzeugung des HTML-Templates, welches für alle Inhalte automatisch gilt. Zentral verwendete Templates machen Ihren Inhalt auch änderungssicher, denn Sie müssen zukünftig nicht alle HTML-Seiten anpassen, es reicht wenn Sie das Template anpassen, den Rest erledigt die Template-Engine für Sie ganz automatisch. Daher lohnt sich auch der Einsatz von recht vielen Webseiten die Sie simpel auf dem laufenden halten können.

Flatfile CMS

Mit Flatfile-CMS betreten Sie den Sektor der echten CMS (Content Management Systeme). Es ist eine Sammlung von PHP oder JavaScript Programmen die in einem geschlossenen Rahmen die Erzeugung Ihres Contents bequem macht. Diese Flatfile-CMS sind eine geschickte Kombination aus den zuvor genannten Systemen, wie CSS-Frameworks, Template-Engines, diversen PHP-Scripten, angereichert mit einer schönen Adminoberfläche, in der Sie Ihren Inhalt leicht pflegen und verwalten können.

Die meisten Flatfile-CMS wie zum Beispiel Bludit.com oder Automad.org sind einfach auf Ihrem Server zu installieren und benötigen ebenfalls keine SQL-Datenbank. Daten solcher CMS werden oft in JSON-Datenströmen oder anderen ASCII-Dateien abgelegt, die Sie mit bloßem Auge lesen können.

Wenn Sie sich für ein solches System entscheiden, erhöhen Sie merklich die Geschwindigkeit für die Erstellung von Webcontent und müssen sich im Idealfall gar nicht mehr um die Themen Layouting und HTML-Entwicklung kümmern. Mit solchen Systemen steht das redaktionelle entwickeln von Beiträgen und Artikeln an erster Stelle. Auch SEO-Tätigkeiten werden von Flatfile-CMS übernommen und garanieren gute Rankings (sofern Ihr Inhalt ausreichend Interessant ist).

Aber machen Sie sich nichts vor, Flatfile-CMS steigern im Vergleich zu den zuvor beschriebenen Varianten die Komplexität deutlich, denn das Produkt ist größer geworden, sie müssen eventuell mit Plugins arbeiten und sie benötigen mehr Platz auf dem WebServer. Sie erkaufen sich aber dennoch ein enormes Stück Bequemlichkeit und die Interaktion mit dem Leser, in Form von Kommentarmöglichkeiten, Kontaktformularen beginnt hier für Sie als Seitenbetreiber - sofern Sie mögen.

Da den Flatfile-CMS die Datenbank fehlt und die Leistungsfähigkeit gegenüber CMS mit Datenbanken etwas kleiner ist, sinkt der Angriffsvektor durch Hacker oft auf null. Jedoch steigt die Zugriffsgeschwindigkeit für Ihre Daten, da der Server keine "teuren" Datenbankoperationen ausführen muss, das simple Dateihandling auf der Server-Festplatte ist demgegenüber leichter für den Webserver.

CMS

Sie betreten die Königsklasse im Bereich der Webentwicklung mit und ohne CMS. In dieser Rubrik tummeln sich die wohlklingenden Namen wie WordPress, Joomla oder Typo3 - alles ausgewachsene und professionelle Systeme um Content im Web zu verbreiten. WordPress beispielsweise, bietet ein Maximum an Interaktion mit dem Leser, er kann kommentieren, teilen, voten, sharen und und und. Alles das zeichnet eine moderne Seite und den Auftritt eines Unternehmens aus diesem Jahrtausend aus.

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WordPress ist das am leichtesten zu bedienende CMS auf diesem Planeten überhaupt. Das Texten ist mit dem modernen WordPress-Editor "Gutenberg" genau so simpel wie das Schreiben in einer Textverarbeitung am PC. WordPress ist multimediafähig und unterstützt alle gängigen Plattformen wie YouTube, Soundcloud, Twitter, Facebook, Instagram und und und.

Die freien Layouts die Sie für WordPress erhalten können sehen bereits out of the Box excellent aus und bedürfen keiner Anpassung mehr. Mittlerweile ist das Angebot an WordPress Themes so imens groß, das es eher schwierig wird das passende Layout für den eigenen Geschmack zu finden.

Das CMS Joomla ist beispielsweise ein Spezialist wenn es darum geht, tief strukturierten Inhalt elegent für den Leser darzustellen. Der Definition der Komplexität Ihrer Webseite sind kaum Grenzen gesetzt - alles ist damit Möglich.

Nicht ganz zu unterschätzen ist auch, das WordPress-Seiten von Suchmaschinen geliebt werden, denn dadurch werden Standards generiert auf die sich die Suchmaschinen dieser Welt gut verlassen können.

Allerdings möchte ich die Nachteile solch großer CMS nicht verschweigen. WordPress, Joomla und co sind weltweit sehr beliebt - das wissen auch die Hacker. Sicherheitslücken sprechen sich extrem schnell herum und Weblogs sind ruckzuck von so genannten Blackhats occupiert. Es lohnt sich ja auch, denn es befindet sich eine Datenbank im CMS die durchaus interessante User-Daten enthält. Zudem nutzen auch namhafte Unternehmen immer mehr WordPress oder Joomla.

Wenn Sie eine Domain mit WordPress oder Joomla betreiben wollen, dann sollten Sie fit sein, Sie sollten ein wenig SQL beherrschen um die Datenbank ab und zu pflegen zu können und Sie sollten ausreichend Admin-Wissen bzw. PHP-Kenntnisse mitbringen, die Sie sattelfest einbringen müssen. Zudem sollten Sie redaktionell Beiträge und Content regelmäßig und häufig erstellen, tun Sie dies nicht, stirbt Ihr Blog.

Fazit

Der Beitrag beginnt mit einfachen Varianten für die Erstellung von Webseiten in pure HTML, die zwar banal und simpel sind, wenig Komplexität und Interaktion bieten, jedoch überaus sicher gegen äußere Angriffe sind. Mit diesen Systemen haben Sie eine starke technische Verbindung - auch wenn Sie einfach zu handhaben ist. Sie müssen sich um viele Facetten Ihrer Webseite selbst kümmern - das kann Spass machen, liegt aber nicht jedem. Im übrigen ist dies aktuell ein großer Trend im Web, denn viele Webseiten finden zu solchen Basics zurück (zugunsten der besseren Sicherheit aber mindestens mit CSS-Framework).

Je höher Sie in diesem Beitrag, bis schließlich zum WordPress und Joomla vordringen, um so unsicherer wird Ihr Content, gewinnt aber deutlich an Interaktion mit dem Leser, der Verbreitung bei Google und steigert die Bequemlichkeit des Redakteurs auf ein Maximum ohne nicht zwingend Web-Admin sein zu müssen. Moderne CMS entkoppeln Sie von der technischen Ebene unter dem CMS erheblich. Sie benötigen jedoch einen Admin der sich um den technischen Unterbau kümmert (oder Sie sind Redakteur und Admin in einer Person).

In der Praxis greifen viele User/Admin schnell und unbedacht zu WordPress und co, da sie tendenziell das Maximum des heute möglichen bieten. Dann stellen die Betreiber der Seiten schnell fest, das beispielsweise die Kommentarfunktion abgeschaltet werden muss da kaum etwas sinnvolles herum kommt oder sie mit Spam bombardiert werden. In dieser Situation hätte auch ein FlatFile-CMS wie Bludit oder Automad vollkommen gereicht. Für den Leser gibt es keinen erkennbaren Unterschied aber der Admin gewinnt an Sicherheit für den Content und den Server.

Webseiten die mit Template-Engines betrieben werden erfreuen sich ebenfalls einer immer größer werdenden Beliebtheit. Sofern Sie ein halbwegs intelligentes Konzept hinter Ihren Templates implementiert haben, fällt die redaktionelle Arbeit fast so leicht wie unter WordPress. Vielen toll gestalteten Seiten des Internets sehen Sie nicht an ob diese gerade aus einer Template-Engine oder einem CMS mit SQL-Datenbank kommen. Der Einsatz von Template-Engines ist ein sehr guter Kompromiss zwischen technischer Komplexität, leichter redaktioneller Arbeit und der Sicherheit Ihrer Inhalte - daher werden Template-Engines gerade sehr beliebt.

Ähnlich empfehlen würde ich auch die Flatfile-CMS. Sie bieten tolle Verwaltungstools inklusive Admin-Backend an und erhöhen die Sicherheit der Seiten. Zwar sind die kostenlosen Layouts nicht so weit verbreitet aber mit ein wenig Motivation und ein bisschen Zeit ist auch mit diesen Systemen alles möglich - wirklich!

Wenn Sie sich jedoch gewappnet fühlen viel Arbeit auf sich zu nehmen, dann können Sie mit WordPress und Joomla excellente Webseiten kreieren, die sicherlich, dank interessantem Inhalt zu den führenden Seiten des Web bei Google avancieren werden - denn an der technischen Baisis kann es jetzt nun nicht mehr liegen.

Konkrete Empfehlungen

pure HTML/CSS-Framework - Betreiben Sie ein kleines Ladengeschäft und möchten lediglich eine Anfahrtsbeschreibung und Öffnungszeiten veröffentlichen, dann ist pure HTML in Kombination mit einem CSS-Framework ideal. Dies können zum Beispiel Frisöre sein, Fotografen, Homestager... also alle die eher statische Informationen mit geringem Änderungsbedarf veröffentlichen möchten (vielleicht mangelt es ihnen auch an geschultem Personal das einen höheren Aufwand rechtfertigen würde). Solche Webseiten bieten die höchst mögliche Sicherheit.

Template-Engine - Viele Onlinedokumentationen verwenden Template-Engines, denn sie müssen sehr lange und vor Angriffen sicher betrieben werden. Die Sicherheit spielt eine größere Rolle als die bequeme Arbeit des Redakteurs und der Änderungsbedarf an bestehenden Beiträgen ist gering (die Bibel wird nicht geändert). Meist eignen sich solche Systeme z.B. für technische Projektseiten die nur alle paar Monate eine Neuerung veröffentlichen. Bequeme Kommentarfunktionen für Leser gibt es meist nicht, es sei denn Sie programmieren eine solche.

Flatfile-CMS - Möchten Sie eine Vereinsseite mit moderater Änderungsrate betreiben, dann sind Flatfile-CMS gut geeignet. Veröffentlichen Sie technische Inhalte bei denen es weniger auf Leser-Kommunikation ankommt, dann sind Bludit und co ideal geeignet. Besonders gut sind die schlanken CMS wenn Sie davon ausgehen müssen, das sie nicht von erfahrenen Admins betrieben werden sollen. Die Pflege der Systeme ist einfach und die Sicherheit vor Hackern ist sehr hoch.

CMS (WordPress/Joomla) - Große Unternehmen die technischen Content unterhalten, setzen auf Joomla und WordPress, hier ist die Möglichkeit der Interaktion mit technisch interessierten Lesern am größten. Die Chance in Unternehmen gut ausgebildete Admins und Redakteure zu unterhalten ist groß - auch im Angriffsfall können sie sehr gut reagieren und schlimmeres verhindern. Den erhöhten Pflegebedarf der CMS können Unternehmen finanziell gut rechtfertigen. Auch Life-Style Blogs setzen auf WordPress, da der Style einer interessante Geschichte ähnelt - Menschen mögen Geschichten und ermöglichen die Kommunikation mit anderen Lesern. Sind Sie mit solchen Blogs im Web sehr populär, dann steigt Ihr Angriffsvektor extrem an und Sie sollten überlegen die Pflege in externe Hände zu legen.

Sonstige - Natürlich schreibt Ihnen niemand vor als Privatperson einen aufwändigen Joomla- oder WordPress-Blog zu betreiben - nur zu, wenn Sie Spass daran haben und Erfahrung sammeln wollen, dann ist alles sinnvoll und möglich. Sind Sie Neuling in diesem Gebiet, vermeiden Sie es bitte sensible Daten von Personen, IDs, Orten, Zeitpunkten, Fotos,... zu publizieren - "das Internet vergisst nicht!".


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2023-12-21
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